Unsere Chronik

1955 – Die Gründung mit dem eigentlichen Hintergrund der musikalischen Umrahmung von Feierlichkeiten und Umzügen (wie z. B. am 1. Mai) in der Gemeinde Serba. Zunächst fanden sich einige mehr oder weniger musikbegabte Interessenten im Gasthof „Zum Trotz“ ein und begannen die Idee eines eigenen Spielmannszuges in die Realität umzusetzen. Freunde und Bekannte wurden angesprochen, Instrumente besorgt und Möglichkeiten der Proben gesucht und gefunden. Anfangs gingen die ersten Übungsstunden idyllisch bei Kerzenlicht und manchmal großer Kälte in der ehemaligen Sportplatzbude einher. Mit drei Märschen, unter anderem Groß Berlin, ging es an die Öffentlichkeit.  

1959 – Bei der Gründung der Sportvereinigung Empor und dem II. Turn- und Sportfest in Leipzig fehlten unsere selbstbewussten Spielleute aus Klengel-Serba nicht. Von Manchen Spaß und mancher Episode in dieser Zeit wissen die alten Hasen zu berichten. Die Kameradschaft, die gemeinsamen Auftritte, Erlebnisse und Unternehmungen, auch außerhalb der Übungsstunden, und Veranstaltungen machten die Musiker und zum Teil deren Angehörigen zu einer verschworenen Truppe. So sollte es auch für die Zukunft bleiben.  

 

Die 60iger Jahre – Es wurden mit der Zeit immer mehr Jugendliche und Kinder ausgebildet und in den Spielmannszug mit einbezogen.

 

Die 70iger Jahre – Man wunderte sich nicht, dass Anfang der 70iger Jahre ein eigener Nachwuchszug bestand. Die Auftritte und Verpflichtungen der Spielleute wuchsen von Jahr zu Jahr stetig. Waren es in den Anfangsjahren Auftritte zu den Landessportfesten in Schwerin, Quedlinburg und Greiz, kamen in den Folgejahren die Sportfeste in Leipzig, die Ostseewoche in Rostock, Pfingsttreffen in der Karl-Marx-Stadt (Flöha), die Kirmes in Mühlhausen, Spartakiade und Weltfestspiele in Berlin hinzu. Wettkämpfe in den bestehenden Leistungsklassen führten die Spielleute in alle Teile der Republik. Außer in der Sonderklasse, sammelte man in allen Leistungsklassen der Spielleute Erfahrungen. Auf- und Abstiege zu den Meisterschaften, Trainingslager (Forst Jena), zusätzliche Übungsstunden prägten das Geschehen im Spielmannszug erheblich und brachten neuen Auftrieb und Ansporn. Zum festen Bestandteil wurden aber auch Auftritte in unserer unmittelbaren Umgebung. Ob zu fast jedem Rosenfest in Dornburg, zu den Umzügen am 1. Mai in Bürgel, Eisenberg, Jena und in den eigenen Gemeinden, Kinder- und Jugendspartakiaden, Sportveranstaltungen in Jena und Gera, Fackelumzüge in den umliegenden Gemeinden und die Bezirksmeisterschaften unter anderem in Gotha, Suhl, Großenstein, Kamsdorf, Greiz …, überall war man über lange Jahre als einziger Spielmannszug den DTSB des Bezirkes Gera dabei. Oft gingen die Einsätze und Auftritte bis an die Grenze des Zumutbaren für die Spielleute. Es musste jedoch nie ein Auftritt aus Mangel an Beteiligung abgesagt werden.

 

Die 80iger und 90iger Jahre – Die Übungsstunden wurden über die Jahre des Bestehens des Spielmannszuges oftmals umgelagert. So begann man nach der Sportplatzbude in die Turnhalle, den Saal, noch einmal die Gaststätte Trotz, den Saal beziehungsweise die Gaststätte in Serba, zeitweise auch die Bauernstube in Klengel, die Schule Hainspitz, die Übungsräume auf dem umgebauten Saal Trotz, wieder Serba und dann in den ehemaligen Konsum in Klengel zu ziehen. Letztendlich sind wir in Serba in eigenen Übungsräumen gelandet, in denen wir seit 2004 aktiv jeden Freitag proben. Jeder dieser Umzüge – und das waren einige wie man sieht – erforderte zahlreiche Stunden an Umbaumaßnahmen, Renovierung und Einrichtung. Dabei kam aber das kulturelle und gemeinsame Erleben im Spielmannszug nicht zu kurz. Ausflüge, Kameradschaftsabende, Faschings- und Weihnachtsfeiern, Silvesterfeiern gehörten und gehören auch heute noch teilweise dazu. Genauso die Spielmannsjubiläen, welche in einem Abstand von 5 Jahren stattfinden, gehören dazu. Betrachtet man einmal die Übersicht der Spielleute, welche über kurze oder lange Zeit das musikalische Bild und den guten Ruf den Klengel-Serbaer-Kollektivs formten, muss man feststellen, dass dies eine ganzschön lange Namenliste mit sich zieht. Hinter jedem dieser Namen stehen Mühen und Aufopferung der jeweiligen Übungsleiter. Die Beendigung einer Mitgliedschaft erfordert neue jahrelange Bemühungen, und die entstandene Lücke wieder zu schließen. Von den zwischenzeitlichen Höhen und Tiefen im Spielmannszug können die wenigen Sportfreunde, welche seit mehreren Jahrzehnten oder sogar seit Anfang an dabei sind, ein Lied singen. Die mit der Wende eingeleiteten Veränderungen auf allen Ebenen des täglichen Lebens, brachte auch für die Spielleute eine Zeit der Ungewissheit. Viele der damaligen Verbindungen und traditionellen Verpflichtungen brachen auseinander. Wer wollte und brauchte eigentlich noch Spielmanns- oder Marschmusik? Nach anfänglichen Ruhen und Unsicherheiten normalisierte sich – wie überall – das Geschehen. Verbindungen zu Musikzügen in den alten Bundesländern wurden neu geknüpft, gegenseitige Auftritte wurden vereinbart und Besuche beim Frühlingsfest in Oberholzheim bestärkten und in altbewährter Weise unser Hobby weiter zu betreiben.

1997 – Mit der dargebotenen Exaktheit, dem musikalischen Können und dem kameradschaftlichen Auftreten mussten sich die Spielleute nicht verstecken. Anfang des Jahres gründeten einige unserer ehemaligen Spielleute den Traditionsspielmannszug. Deren Übungsstunden und Auftritte konnten sich sehen lassen, denn etwas was einmal in Fleisch und Blut übergegangen ist verlernt man nicht so einfach.

 

2000 bis heute – Ein erfreulicher Zustrom an Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren brachte die dringende benötigte Verstärkung. Hier war es auch wieder du Erfahrung und das Wissen der Übungsleiter die uns zu dem machte was wir jetzt sind. Wie wir es diesen Personen danken können? Diese Frage ist leider nicht beantwortbar. Nur durch den Einsatz dieser jungen Spielleute, die mittlerweile das Bild des Spielmannszuges prägen, ist der aktive Spielmannszug auftrittfähig. Schon nach kurzer Zeit des Mitwirkens zeigen viele dieser jungen Leute ein großes Engagement bei den Übungsstunden und öffentlichen Auftritten. Die noch weinigen über 50 jährigen Männer bilden im Kollektiv den Ruhepol und das Vorbild als guter Freund und zuverlässiger Partner. Die schon zum festen Bestandteil gewordenen Trainingslager in verschiedenen Schullandheimen tragen ebenfalls zur musikaischen und kollektiven Weiterentwicklung und Formung der Spielleute mit einer Altersspanne von 7 – 80 Jahren bei. An allen Meisterschaften der Spielleute des Thüringer Turnerverbandes nahmen die Klengel-Serbaer teil. Wenn es auch nicht immer zum Medaillenplatz reichte. Die Teilnahme und die Pflege von Spielleutetraditionen zu diesen Ereignissen ist unter anderem Ansporn genug. Außerdem sollte man die Hoffnung nie aufgeben. Auch die Teilnahme an dem im Jahre 2002 stattgefundenen turnerfest in Leipzig und dem zu diesem Zeitpunkt noch im Bau befindlichen neuen „Zentralstation“ war für uns selbstverständlich. Vor allem erlangte man einen Eindruck wie es wohl zu früheren Sportfesten gewesen sein kann und die „Alten Herren“ konnten in diesem Zusammenhang Vergleiche zwischen Damals und 2002 zeihen.

Zum Abschluss dieser kleinen Abhandlung, die einen groben Überblick über mehr als 55 Jahre Bestehen des Spielmannszuges darstellt, sei nochmal ein herzlicher Dank ausgesprochen – in welcher Form auch immer – an diejenigen die zur Sache des Spielmannszuges standen und diesen mit Rat und Tat entsprechende Unterstützung gaben. Es ist uns ein Bedürfnis allen Spielleuten, deren Angehörigen, unseren Freunden, aber nicht zu vergessen den ehemaligen Mitgliedern des Spielmannszuges „SV Klengel/Serba 09“ beste Gesundheit, persönlich alles Gute und Kraft für die Anforderungen des täglichen Lebens zu wünschen. Wir freuen uns gleichzeitig auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen und Eltern unserer Spielleute, der Gemeinde, den Vereinen, Freunden und Sponsoren. Denn nur so kann das was in den vergangen Jahren geschaffen wurde weitergeführt werden.